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Putin: US-Rückzug aus Syrien «korrekte» Entscheidung

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Moskau (dpa) – Der russische Präsident Wladimir Putin begrüßt den angekündigten Abzug aller US-Truppen aus Syrien. Bei seiner jährlichen großen Pressekonferenz in Moskau sprach er von einer «korrekten» Entscheidung.
Er teile auch die Einschätzung von US-Präsident Donald Trump, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien weitgehend besiegt sei, sagte Putin am Donnerstag. Allerdings sehe er noch keine Anzeichen für den Abzug.
Trump hatte am Vortag überraschend den vollständigen Abzug der US-Truppen aus Syrien angekündigt. Damit wächst das Gewicht der anderen Staaten, die in den jahrelangen Bürgerkrieg eingegriffen haben – wie Russland und der Iran.
Putin warnte davor, die Gefahr eines Atomkriegs zu unterschätzen. «Wenn, Gott verhüte, so etwas passiert, kann das zur Vernichtung der ganzen Zivilisation führen, wenn nicht des ganzen Planeten», sagte er. Die Verantwortung für die wachsende Gefahr sah er bei den USA, die wichtige Rüstungskontrollverträge gekündigt hätten. Russland wolle mit neuen Waffen nur das Gleichgewicht halten. «Wir wahren nur die Balance, sorgen für unsere Sicherheit», sagte Putin.
Zwar hatte der Kreml angekündigt, dass Putin vor allem über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sprechen wolle. Doch in den Fragen und Antworten spielten internationale Konflikte wie gewohnt eine große Rolle. Putin sagte, er erwarte keine Normalisierung der Beziehungen zum Nachbarland Ukraine in absehbarer Zeit.
Bei der Wirtschaft listete Putin zu Beginn eine Reihe positiver Entwicklungen auf. Die Realeinkommen der Bevölkerung seien 2018 erstmals wieder um 0,5 Prozent gestiegen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei in den ersten zehn Monaten um 1,7 Prozent gewachsen. Für das Gesamtjahr werde ein Wachstum von 1,8 Prozent erwartet. Die Jahresinflation werde mit 4,1 Prozent etwas höher ausfallen als erwartet, sagte der Kremlchef. Russland brauche aber weiterhin einen Durchbruch beim wirtschaftlichem Wachstum.
Nach seiner Wiederwahl im Frühjahr hatte Putin das Ziel ausgegeben, dass Russland in seiner neuen sechsjährigen Amtszeit zu den fünf größten Volkswirtschaften aufschließen solle. Für die mehrere Stunden lange Pressekonferenz hatte sich nach Kreml-Angaben die Rekordzahl von mehr als 1700 Journalisten angemeldet.

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