Wirtschaft

Wende bei Opel: Erster Gewinn seit 20 Jahren

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Zwei Jahrzehnte lang hat Opel Verluste gemacht. Der US-Mutterkonzern General Motors verkaufte den Autobauer schließlich an PSA aus Frankreich. Nun scheint es endlich wieder vorwärts zu gehen – raus aus den roten Zahlen.

Zwanzig Jahre lang Verluste zu machen und trotzdem zu überleben – das ist schon bemerkenswert. Opel hat es geschafft und kann nun endlich wieder eine Jahresgewinn vermelden.

Opel-Vauxhall habe bei einem Umsatz von 18,3 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 859 Millionen Euro erzielt, teilte der französischen Eigner PSA am Dienstag mit. Die Konzerntochter aus Deutschland habe damit eine Rendite von 4,7 Prozent erreicht.

Mitte 2017 wurden Opel und die britische Schwester Vauxhall durch den PSA-Konzern übernommen. Zu PSA gehören zudem die Marken Peugeot, Citroen und DS.

Nach der Übernahme folgte ein massives Sparprogramm, Stellen wurden abgebaut und der Arbeitseinsatz über Kurzarbeit reduziert. In den ersten fünf Monaten unter dem Dach des PSA-Konzerns, von August bis Dezember 2017, schrieb Opel weiterhin Verluste von 179 Millionen Euro.

Seit der Übernahme durch PSA wurde bei Opel viel gespart

PSA mit Gewinnsteigerung

Im Gesamtkonzern PSA stieg der operative Gewinn 2018, letztlich auch durch das erste vollständige Jahr einschließlich Opel, um 43 Prozent auf 5,69 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 19 Prozent auf 74,03 Milliarden Euro – angetrieben von einer hohen Nachfrage nach den SUV-Modellen Peugeot 3008 und 5008.

Die Gewinnmarge lag bei 7,7 Prozent und damit 1,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Das Finanzergebnis zeige “die Fähigkeit unserer Gruppe, ein profitables und wiederkehrendes Wachstum zu erzielen”, erklärte PSA-Chef Carlos Tavares.

Zurück nach Russland

Opel soll auch auf den russischen Markt zurückkehren. Der  Mutterkonzern PSA will in den nächsten Jahren außerhalb von Europa deutlich mehr Autos verkaufen. Dafür werde Opel in Russland, Peugeot in Nordamerika und Citroën in Indien auftreten. Das teilte der französische Autokonzern am Dienstag mit.

Opel soll zurück auf den russischen Markt – so der Plan von PSA

Opel hatte sich 2015 – damals noch unter Führung des US-Konzerns General Motors – aus Russland zurückgezogen. PSA-Finanzvorstand Philippe de Rovira sagte, eine internationale Ausbreitung sei wichtig für die Zukunft von Opel. Zudem müsse Opel noch profitabler werden, so Rovira.

Keine Ruhe in Rüsselsheim

Trotz des Gewinns stehen Opel wohl auch künftig unruhige Zeiten bevor. Große Teile des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim sollen an den Ingenieurdienstleister Segula verkauft werden. Mit den Hallen, Testständen und Einrichtungen sollen zum Sommer auch 2000 der bislang 7000 Opel-Ingenieure zur neuen Firma wechseln.

Opels Verkaufszahlen gehen zurück, so dass es schlicht an Arbeit fehlt. Am Stammsitz Rüsselsheim gibt es unbestätigte Planungen, die Produktion der noch unter General Motors entwickelten Modelle Insignia und Zafira im laufenden Jahr von 123.000 auf 68.000 Autos runterzufahren. Damit wäre die Produktion fast halbiert. Dies würde auch das Komponentenwerk Kaiserslautern treffen.

Im thüringischen Eisenach zittert die Belegschaft um die Verkaufszahlen des SUV Grandland. In diesem Jahr soll dort auch eine Hybrid-Version des Wagens montiert werden.

iw/bea (rtr, dpa)

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