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Warum die Nase dauernd läuft

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Bei kalten Temperaturen plagt uns häufig die triefende Nase. Eine Expertin erklärt das Winterphänomen.

Kein Schnupfen – und trotzdem läuft die Nase bei Kälte.

Sobald die Temperaturen draußen eisig werden und ein kalter Wind fegt, läuft sie unentwegt: die Nase. Besonders unangenehm wird es oftmals dann, wenn wir von kalter Außenluft zu warmen Innentemperaturen wechseln – und das Büro mit triefender Nase erreichen.

Doch wie erklärt sich die laufende Nase, obwohl kein Schnupfen vorliegt und man bei ansonsten bester Gesundheit ist?

Bei Kälte hat die Nase drei Aufgaben zu erfüllen: Luft filtern, befeuchten und anwärmen. „Hinter der Nase sollen immer konstant etwa 31–34 Grad Celsius sein. Wenn es nun kalt wird, dann dehnen sich die Nasenmuscheln aus: Sie sind die Klimaanlage der Nase“, sagt Katharina Stölzel, leitende Oberärztin an der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde-Klinik der Charité.

Bei den sogenannten Nasenmuscheln handelt es sich um die jeweils drei seitlich in den Innenraum der Nase, den beiden Nasenhöhlen, hineinragenden, knöchernen Vorwölbungen.

Kälte regt Sekretproduktion an

„In der Nase hat man permanent auch ein Sekret – einen Sekretfilm. Wenn sich dieser ausdehnt, läuft das Sekret entweder nach hinten ab, was wir oft gar nicht bemerken und schlucken, oder aber es staut sich, mit der Folge einer verstopften Nase“, sagt Stölzel. Das Sekret wird bei Kälte wiederum vermehrt produziert, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, weil kalte Luft immer eine relativ geringe Luftfeuchtigkeit hat.

„Wenn man nun aber ins Warme kommt, hat es den Effekt, dass die Nasenmuscheln wieder kleiner werden und das stark produzierte Sekret nach vorn abläuft. Das ist das, was wir als Nasenlaufen empfinden“, erklärt Stölzel. „Hinzu kommt, dass die Raumluft im Winter häufig extrem trocken ist, weshalb durch gewisse Reize – den Rezeptoren in der Nase – die Sekretion auch noch mal angeregt wird.“

Lästig, aber harmlos: „Nasenlaufen“

Um der geringen Luftfeuchtigkeit im trockenen Raum entgegenzusteuern, gibt es verschiedenste Hausmittel, sei es eine in den Wintermonaten kurze, etwa fünfminütige Stoßlüftung, feuchte Handtücher über der Heizung oder Luftbefeuchter mit Wasserdepots. Doch gegen die Triefnase selbst gibt es (noch) kein besseres Rezept als das altbewährte Taschentuch. So kommen zu Stölzel auch häufig Patienten, die mit zunehmendem Alter eine ständig laufende Nase haben. Ein wissenschaftlich fundiertes Medikament dagegen gebe es nicht.

Grund zur Sorge gibt es aber auch nicht: „Die laufende Nase ist aus medizinischer Sicht ganz harmlos, wenn auch lästig. In diesem Sinne: Halten Sie die Taschentücher parat und schnauben Sie sich gut durch den Winter.“

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