Wirtschaft

Der Kampf der Textilarbeiter in Bangladesch

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Jeder Dollar ist für sie wichtig zum Überleben. Und ihre Geduld nimmt ab, wenn es um bessere Lebensverhältnisse geht. Die Proteste der Beschäftigten der Textilindustrie in Bangladesch aber werden mit Gewalt beantwortet.

In Bangladesch ist die Polizei mit Wasserwerfern, Tränengas und Schlagstöcken gegen Tausende protestierende Textilarbeiter vorgegangen. Die Beschäftigten demonstrierten den vierten Tag in Folge und blockierten Straßen, um ihrer Forderung nach mehr Lohn Ausdruck zu geben (Artikelbild). Mehr als zwei Dutzend Menschen seien bei Auseinandersetzungen verletzt worden, teilten Polizei und Gewerkschaften mit. Nach Presseberichten kam ein Mensch ums Leben. Die Proteste fanden vor allem im Industriegebiet Savar nördlich der Hauptstadt Dhaka statt.

Die Erhöhung des Mindestlohns

Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Textil-Exporteur der Welt. Waren im Wert von rund 30 Milliarden Dollar werden jedes Jahr ausgeführt. Die Textilbranche ist eine der wichtigsten im Land und fertigt Kleidung für etliche der größten und bekanntesten Marken weltweit. Immer wieder stehen die Hersteller wegen schlechter Arbeits- und Gesundheitsbedingungen in ihren Werken in der Kritik. Im Juli 2017 waren bei einer Explosion in einer Textilfabrik Bangladesch zahlreiche Menschen getötet oder verletzt worden. 

Im September hatte die Regierung angekündigt, den Mindestlohn 2019 um bis zu 51 Prozent auf 95 Dollar im Monat zu erhöhen. Es ist die erste Erhöhung des Mindestlohns seit 2013. Doch Gewerkschaften kritisieren, dass nur ein geringer Teil der mehr als 3,5 Millionen Beschäftigten davon profitiere. Die Regierung zeigte sich am Dienstag bereit, die Forderungen zu prüfen. Gleichwohl gingen die Menschen am Tag darauf erneut auf die Straße.

ml/mak (dpa, rtr)

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