Gesundheit

Aphthen: Was steckt hinter den kleinen Geschwüren im Mund?

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Aphthen: Die kleinen Bläschen im Mund sind zwar unangenehm, aber harmlos. (Quelle: p_saranya/Getty Images)

Beinahe jeder kennt diese kleinen nervigen Dinger im Mund, die stören und brennen. Die weißlichen Geschwüre nennen sich Aphthen. Sie entwickeln sich auf der Schleimhaut oder der Zunge. Hier erfahren Sie, was Sie bei solchen Entzündungen meiden sollten und was dagegen hilft.

Überblick

Sie sind weißlich und nur wenige Millimeter groß, aber sie können ganz schön unangenehm bis schmerzhaft sein – Aphthen. Der ungewohnte Begriff stammt aus dem Griechischen: Aphthe heißt “entfachen” und steht für ein kleines Geschwür der Mundschleimhaut. Die Hautstellen an der Schleimhaut oder der Zunge, auf der sich die Geschwüre bilden, sind dagegen hochrot. 

Es handelt sich um die häufigste nicht ansteckende entzündliche Mundschleimhauterkrankung. Die etwa linsengroßen Entzündungen kommen entweder einzeln oder in Grüppchen – bis zu sechs Aphthen können sich gleichzeitig bilden.

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Das sollten Sie bei Aphthen vermeiden

Saure Lebensmittel wie Zitrusfrüchte oder Ananas können Entzündungen der Mundschleimhaut verstärken. Die Säure reizt die empfindliche Haut zu sehr. Scharfes und heißes Essen beziehungsweise Getränke können die Beschwerden ebenfalls verstärken.

Harte Speisen wie Knäckebrot, knusprige Cerealien oder Nüsse können die entzündeten Stellen zudem mechanisch reizen, was ebenfalls die Geschwüre in ihrer Heilung hemmen kann. Kühle und weiche Lebensmittel wie Joghurt lindern die Schmerzen und erleichtern die Heilung. Alkohol hat eine reizende Wirkung auf Schleimhäute und sollte mit Vorsicht genossen werden. Er kann sogar Auslöser für Aphthen sein. 

Aphthen verursachen ein Störgefühl. Betroffene sind verführt, ständig mit der Zunge an den kleinen Geschwüren herumzuspielen oder leicht mit den Zähnen darauf zu kauen. Das sollte man sich besser verkneifen, denn so können sich die offenen Stellen stärker entzünden und schmerzen dann noch mehr.

Medikamente und Hausmittel gegen Aphthen?

Für gewöhnlich heilen die Entzündungen nach ein bis drei Wochen ganz von allein ab. Sie können zwischen drei- und sechsmal im Jahr auftreten. 

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Die Entzündungen können Sie symptomatisch mit einem schmerzlindernden Mittel behandeln. Solche Präparate mit dem Wirkstoff Lidocain oder Lidocainhydrochlorid betäuben die schmerzenden Stellen. Es gibt die Mittel frei verkäuflich in der Apotheke als Gele, Sprays oder Mundspülungen. Experten empfehlen außerdem verschreibungspflichtige Mundsprays oder Wundheilungsgele. Wenden Sie sich hierzu an Ihren Arzt.

Zur Linderung der Schmerzen und zur verbesserten Wundheilung können Mundspülungen mit starken Kamillen- und Salbeitees beitragen. 

Was sind die Ursachen für Aphthen?

Aphthen können sich nicht nur infolge kleiner Verletzungen im Mund durch Nahrungsmittel oder das Zähneputzen bilden, sondern auch wenn man sich versehentlich auf die Innenseite der Wangen beißt. Aber auch schlecht sitzende Zahnspangen und Prothesen können kleine Verletzungen in der Mundschleimhaut verursachen, aus denen dann Aphthen erwachsen.

Weshalb sie bei manchen Kindern und Erwachsenen immer wieder vorkommen und manchmal familiär gehäuft auftreten, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Beobachtet wurde, dass Frauen häufiger unter den Entzündungen leiden. Es wird zum Beispiel vermutet, dass es sich um eine fehlgeleitete Immunreaktion auf gewöhnliche Keime im Mund handelt. Stress und die damit verbundene psychische Belastung könnte ebenfalls ein Auslöser sein. So kann ein geschwächtes Immunsystem Aphthen offenbar begünstigen – so wie Entzündungen im Allgemeinen.

Wann Sie mit Aphthen zum Arzt gehen sollten

Wenn sich häufiger Aphthen entwickeln, ist es nicht verkehrt, sich zur Sicherheit ärztlich untersuchen zu lassen. Auch wenn die Geschwüre meist keine krankhafte Ursache haben, können im Einzelfall bestimmte Grunderkrankungen der Auslöser sein. Dahinter können beispielsweise folgende Krankheiten stecken: Eine Herpesinfektion, die Hand-Mund-Fuß-Krankheit oder sogar eine schwere Dickdarmentzündung. Möglicherweise sind die Aphthen aber auch ein Hinweis auf einen Folsäure-, Eisen-, Zink- oder Vitamin-B12-Mangel. 

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