Gesundheit

WHO meldet alarmierenden Trend bei Maserninfektionen

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Masernimpfung: Ein kleiner Pieks kann vor der gefährlichen Krankheit schützen. (Quelle: Patrick Seeger/dpa)

Ursprünglich sollte die auch tödlich verlaufende Viruserkrankung Masern bis 2020 ausgerottet sein. Doch der Plan gerät zunehmend in Gefahr. Schuld daran sind auch die Deutschen.

Die rasant steigende Zahl der Maserninfektionen alarmiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO). 2017 seien weltweit 30 Prozent mehr Fälle gemeldet worden als im Jahr davor, berichtet die Unterorganisation der Vereinten Nationen. In diesem Jahr wiederum seien es schon bis November zehn Prozent mehr Fälle gewesen als 2017.

WHO: Besorgniserregende Entwicklung in Deutschland

Ursprüngliches Ziel war es, die Masern bis zum Jahr 2020 auszurotten. Die WHO ist skeptisch, ob das noch gelingt. Besorgniserregend sei auch die Entwicklung in Deutschland, erklären WHO-Experten.

“Kein Zweifel, es gab seit dem Jahr 2000 riesige Fortschritte”, sagt Martin Friede von der WHO-Fachabteilung Impfungen. Die Zahl der Ansteckungen sei seitdem um 85 Prozent zurückgegangen. 21 Millionen Menschenleben seien so gerettet worden, geht aus einer neuen Analyse aller Daten der WHO und der US-Gesundheitsbehörde CDC hervor.

“Aber wir werden Opfer unseres eigenen Erfolgs”, so Friede. Weil viele Eltern in Ländern wie Deutschland kaum noch Masernfälle sähen, unterschätzten sie möglicherweise die Gefahr und würden leichtsinnig. “Masern sind eine höchst ansteckende, bisweilen tödliche Krankheit mit vielen Komplikationen”, warnt WHO-Impfexpertin Ann Lindstrand.

Masern in vielen Regionen ausgerottet

Von den 53 Staaten der europäischen WHO-Region haben nach Angaben der deutschen Nationalen Verifizierungskommission Masern/Röteln (NAVKO) 37 die Masern eliminiert. Deutschland zählt nicht dazu. 2016 seien 325 Fälle gemeldet worden, im vergangenen Jahr 929, teilte die NAVKO im November mit.
 

2017 wurden weltweit 190.000 Fälle bekannt. 110.000 Menschen seien an Masern gestorben, die meisten davon Kinder, berichtet die WHO. Sie geht nach Angaben von Friede davon aus, dass nur ein sehr kleiner Teil des Anstiegs um 30 Prozent auf bessere Überwachung zurückgeht. Die Zahl der Fälle sei tatsächlich gestiegen. Die wahre Zahl der Fälle liege noch deutlich höher als die der gemeldeten: bei 6,7 Millionen weltweit.

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