Gesundheit

Scharlach bei Erwachsenen: Anzeichen, Symptome und Folgeerkrankungen

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Scharlach: Erste Anzeichen sind meist Fieber, Ausschlag und eine himbeerrote Zunge. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)

Scharlach zählt gemeinhin zu den Kinderkrankheiten, es können sich aber auch Erwachsene anstecken. Erfahren Sie, an welchen Symptomen Sie die Krankheit erkennen und welche Spätfolgen auftreten können, wenn Scharlach bei Erwachsenen nicht rechtzeitig behandelt wird.

Überblick

Was ist Scharlach?

Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die durch so genannte Streptokokken-Bakterien verursacht wird. Diese befinden sich überall in unserem Umfeld und siedeln sich auch regelmäßig im menschlichen Körper an. Untersuchungen zufolge sind bei jedem zehnten Menschen Streptokokken nachweisbar, ohne dass die Krankheit zum Ausbruch kommt.

Scharlach tritt vor allem bei Kindern zwischen vier und sieben Jahren auf, da das Immunsystem in diesem Alter besonders anfällig für eine Infektion ist. Aber auch Erwachsene, die Streptokokken in sich tragen, sind bei geschwächtem Immunsystem gefährdet. 





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Erste Anzeichen: Scharlach rechtzeitig erkennen

Die typischen Symptome bei Scharlach, wie die Himbeerzunge oder der Hautausschlag, treten erst einige Tage nach der Ansteckung auf. In der Regel vergehen zwei bis fünf Tage bis zum Ausbruch der Krankheit. Erste Anzeichen sind meist Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. 

Während das Fieber schnell ansteigt, entzündet sich der Rachenraum und die Lymphknoten und Mandeln schwellen an. Auf den Mandeln bildet sich außerdem ein weißer Belag, der mit der Zeit auf die Zunge übergreift. Der Belag fällt nach einigen Tagen ab und die Zunge färbt sich leuchtend rot. Man spricht auch von Himbeerzunge oder Erdbeerzunge.

Nach zwei bis vier Tagen bildet sich der für Scharlach typische Hautausschlag. Er wird durch Toxine – die Stoffwechselprodukte der Streptokokken-Bakterien – verursacht. Die hellroten, stecknadelgroßen Pickelchen entstehen verstärkt im Bereich der Achseln oder in der Leistengegend und breiten sich dann über den gesamten Körper auf. Der Bereich um den Mund bleibt blass (“Milchbart”). Nach ein bis zwei Wochen verschwindet der Ausschlag meist wieder. Dann kommt es zur Schuppenbildung an den Handflächen und Fußsohlen

Typische Symptome bei Scharlach

Die Kinderkrankheit Scharlach ruft sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen die gleichen Symptome hervor:

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Achtung: Nicht immer zeigen sich alle Symptome. Selbst typische Anzeichen einer Scharlachinfektion können unter Umständen ausbleiben. Da es sich um eine Infektionskrankheit handelt, die unbehandelt mit ernsten Komplikationen und Spätfolgen einhergehen kann, sollten Sie sich aber in jedem Fall an einen Arzt wenden. 

Behandlung: Bei den ersten Anzeichen zum Arzt gehen

Versuchen Sie nicht, Scharlach selbst zu behandeln. Suchen Sie schnellstmöglich einen Arzt auf, wenn Sie erste Anzeichen wahrnehmen. Der Arzt kann einen Schnelltest durchführen und verschreibt entsprechende Medikamente – meist Antibiotika – wodurch die Symptome schnell gelindert werden.

Die Behandlung durch Antibiotika dient einerseits der Abtötung von Bakterien, die für die Infektion verantwortlich sind; zum anderen mindert es aber auch die Ansteckungsgefahr und verhindert gefährliche Folgeerkrankungen. Betroffenen wird in der Regel eine zehntägige Therapie mit Penicillin verschrieben, die konsequent durchgehalten werden muss. Andernfalls können im Verlauf der Erkrankung Komplikationen auftreten. Nach erfolgreicher Behandlung ist zunächst viel Ruhe nötig, damit der Körper das Antibiotikum abbauen kann und nicht überlastet wird. 

Scharlach bei Erwachsenen: Mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen 

Im Gegensatz zum Verlauf bei Kindern, ist die Krankheit bei Erwachsenen häufiger mit größeren Komplikationen oder Spätfolgen verbunden. Die Gefahr besteht vor allem dann, wenn die Behandlung unzureichend oder zu spät erfolgt, Betroffene sich nicht lang genug schonen oder ein stark geschwächtes Immunsystem haben. 

Mögliche Begleiterscheinungen einer Scharlachinfektion sind beispielsweise eine Mittelohrentzündung, eine Nasennebenhöhlenentzündung oder eine Lungenentzündung. Gelangen die Toxine, die von den Bakterien produziert werden, ins Blut, kann es zur einer Blutvergiftung kommen. Man spricht dann vom Streptokokken-Toxic-Schock-Syndrom (STSS), das mit sehr hohem Fieber, Erbrechen und Muskelschmerzen einhergeht und im schlimmsten Fall zu Organversagen führen kann. Das Toxische Schocksyndrom tritt zwar nur selten auf, ist aber lebensgefährlich.  

Bleibt Scharlach unbehandelt, tritt oft ein bis fünf Wochen nach der Erkrankung das sogenannte rheumatische Fieber auf. Dabei kommt es zu einer Entzündung verschiedener Organsysteme. Es können unter anderem Gelenke, Herz, Gehirn und Haut betroffen sein. Rheumatisches Fieber verursacht außerdem eine Arthritis, die vor allem große Gelenke betrifft. Zusätzlich besteht das Risiko einer schweren Nierenentzündung

Besonders riskant ist eine Scharlachinfektion während der Schwangerschaft, da das Immunsystem der werdenden Mutter besonders anfällig ist. Das ungeborene Baby ist allerdings nicht gefährdet. 

Ansteckung: Wie überträgt sich Scharlach?

Die häufigste Form der Übertragung von Scharlach ist die Tröpfcheninfektion. Das bedeutet, dass Körperflüssigkeiten einer kranken Person beim Niesen oder Husten in die Luft gelangen und von einer zweiten Person eingeatmet werden.

Die zweite und seltenere Möglichkeit ist die Schmierinfektion. Bei dieser Form der Ansteckung gerät der Betroffene mit Erregern in Kontakt, die sich auf alltäglichen Gegenständen befinden, die zuvor ein Erkrankter benutzt hat.

Haben Sie eine Scharlach-Infektion einmal überstanden, sind Sie tatsächlich immun – allerdings nur gegen die spezifische Streptokokken-Art, die Ihre Krankheit auslöste. An allen anderen Arten der A-Streptokokken können Sie also wieder erkranken. 

Achtung: Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten existiert keine wirksame Impfung gegen Scharlach. Es kann also nicht präventiv gegen eine mögliche Erkrankung vorgegangen werden. 

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