Gesundheit

Rheuma: Symptome der Krankheit frühzeitig zu erkennen

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Rheuma-Patienten leiden an Gelenkschmerzen. Häufig betroffen sind die Hände. (Quelle: solidcolours/Getty Images)

Bei Rheuma ist eine frühe Behandlung besonders wichtig. Werden die Anzeichen rechtzeitig erkannt, lässt sich die entzündliche Erkrankung zwar nicht heilen, aber Betroffene können mit der richtigen Therapie lange ohne größere Beschwerden leben. Damit beugen sie auch anderen Erkrankungen vor, die häufig im Zuge von Rheuma auftreten.

Überblick

Rheuma erhöht das Risiko für Herzerkrankungen

Wie Forscher des Departments für Versorgungsforschung der Universität Oldenburg und des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin festgestellt haben, treten bei Rheumatikern Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungs­apparates, der Lunge und der Psyche weitaus häufiger auf als bei Menschen ohne entzündliche Erkrankung der Gelenke. Im Rahmen einer Studie, die im “Journal of Rheumatology” (Januar 2019) veröffentlicht wurde, haben sie die  Daten von knapp 97.000 Rheumapatienten und 484.000 Vergleichspersonen mit ähnlichem Alters- und Geschlechtsprofil analysiert und dabei 26 Begleiterkrankungen erfasst. 

Um das Risiko möglicher Folgeerkrankungen bei Rheuma-Patienten zu senken, ist es wichtig, dass die entzündliche Gelenkerkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Dazu ist es wichtig, deren Symptome zu kennen. 

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Warum eine frühzeitige Diagnose wichtig ist

Der Begriff Rheuma definiert keine spezifische Krankheit. Vielmehr ist er ein Sammelbegriff für verschiedene rheumatische Erkrankungen, hinter denen sich unter anderem Entzündungen des Bewegungsapparats, Gelenkverschleiß oder auch Stoffwechselstörungen verbergen können. Es gibt rund 400 verschiedene Formen von Rheuma.

Je früher die Symptome entdeckt und die Erkrankung diagnostiziert wird, desto länger können Betroffene beschwerdefrei leben: Der Krankheitsverlauf kann mithilfe passender Therapien verlangsamt werden.

Ursachen von Rheuma

Nach Angaben der Deutschen Rheumaliga leiden etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland an einer rheumatischen Erkrankung. Bis heute sind die genauen Ursachen für die verschiedenen Formen weder eindeutig geklärt noch heilbar. Es ist jedoch davon auszugehen, dass eine erbliche Veranlagung sowie Rauchen die Entstehung der Krankheit begünstigen. Forschungsergebnisse zeigen zudem, dass häufig auch eine Überreaktion des Immunsystems besteht. Es handelt sich demnach bei rheumatischen Beschwerdebildern oft um eine Autoimmunerkrankung. Unter allen rheumatischen Krankheitsformen tritt die rheumatoide Arthritis am häufigsten auf. Diese gehört wie Morbus Bechterew zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Gelenke, Knorpel und Knochen sind dann chronisch entzündet. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.

Weitere Hauptformen von Rheuma sind nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga:

Symptome einer rheumatoiden Arthritis

Auch wenn diese Krankheit vor allem ältere Menschen betrifft, kann sie grundsätzlich auch schon in jüngeren Jahren auftreten. Wenn Sie auffällige Beschwerden erkennen, sollten Sie diese möglichst bald durch einen Arzt abklären lassen.

Zu den typischen Anzeichen der rheumatoiden Arthritis zählen:

Dabei nehmen die Schmerzen im Ruhezustand zu und lassen durch Bewegung nach. Die Gelenke sind meist symmetrisch betroffen, das heißt beidseitig. Besonders häufig schmerzen:

Ein weit verbreitetes Phänomen ist auch die sogenannte Morgensteifigkeit, unter der Betroffene leiden. Das heißt, dass die Beschwerden in den frühen Morgenstunden besonders häufig und stark auftreten. Die Hand kann in diesem Fall nicht zu einer Faust geballt werden, so die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Dies ist häufig mit einer Schwellung der Fingergrund- und Fingermittelgelenke verbunden. Druckschmerz bei seitlicher Kompression der Finger- und der Zehengrundgelenke ist ein weiteres Indiz.

Erste Rheumasymptome früh erkennen

Dem Gelenkrheuma gehen häufig Symptome voraus, die zunächst kaum auf diese Erkrankung schließen lassen: Etwa starkes Schwitzen, Abgeschlagenheit, Fieber, brüchige Fingernägel und Gewichtsverlust können auf diese Variante der Autoimmunerkrankung hindeuten. Achten Sie also besonders auf eine Häufung dieser Symptome – und lassen Sie diese im Zweifel immer durch einen Arzt abklären. Bluttests und Röntgenbilder können für Gewissheit sorgen.

Weitere Anzeichen sind auch am Organsystem erkennbar:

Symptome in den Augen erkennbar

Da es so viele Formen von Rheuma gibt, sind die Anzeichen der Krankheit äußerst vielfältig. So kann Rheuma beispielsweise auch die Augen betreffen, weswegen selbst Sehstörungen auf eine rheumatische Erkrankung hindeuten können.

Bei einem schwarzen Schleier oder Punkten im Blickfeld sollten Sie unbedingt mit Ihrem Augenarzt sprechen. Dahinter könnte eine rheumatisch bedingte Augenentzündung (Uveitis) stecken, die in extremen Fällen zu einem Verlust des Augenlichtes führen kann.

Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Halten diese Symptome täglich rund eine Stunde und über einen Zeitraum von sechs Wochen an, ist ein Arztbesuch dringend ratsam. Bleibt die rheumatoide Arthritis unbehandelt, können Gelenke dauerhaft versteifen oder sogar Deformationen auftreten. Spätestens, wenn Sie feststellen, dass Ihre Gelenke anschwellen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um bleibende Gelenkschäden so gering wie möglich zu halten.

Behandlungsmöglichkeiten von Rheuma

Die rheumatoide Arthritis ist wie die meisten rheumatischen Erkrankungen bislang nicht heilbar. Jedoch können mit geeigneten Rheumatherapien die Schmerzen gelindert und die Entstehung von Schäden am Bewegungssystem verhindert werden.

Eine Behandlung besteht meist in einer Kombination verschiedener medikamentöser und nichtmedikamentöser Therapiemaßnahmen. Eine regelmäßige Physiotherapie kann helfen, die Gelenke beweglich zu halten und Muskeln aufzubauen. Weitere Therapien sind:

Im fortgeschrittenen Stadium ist manchmal jedoch eine Operation unumgänglich. 

Erhöhtes Risiko für weitere Erkrankungen

Rheuma erhöht Ihr Risiko für weitere Erkrankungen. Hierzu gehören:

Diese Krankheiten können die Lebenserwartung zusätzlich verkürzen.

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