Wissen und Technik

Koranstudium jetzt auch an der Uni Paderborn

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An der Universität Paderborn entsteht die siebte universitäre Islam-Theologie in Deutschland. Gefeiert wurde am Freitag mit einem Festakt.

Uni-Präsidentin Birgitt Riegraf und Juniorprofessorin Muna Tatari nehmen von Staatssekretär Thomas Rachel den Zuwendungsbescheid…

Auch an der Universität Paderborn wird jetzt mit Bundesmitteln ein Institut für islamische Theologie aufgebaut. Das teilte am Freitag das Bundesforschungsminsterium mit, das in Paderborn zusätzliche Professuren finanziert.

Seit 2011 hatte der Bund fünf Zentren an den Universitäten in Erlangen-Nürnberg, Frankfurt am Main, Osnabrück und Tübingen gefördert. Zuvor hatte der Wissenschaftsrat empfohlen, neben der evangelischen und katholischen Theologie auch religiöse Studien zu Islam und Judentum an staatlichen Universitäten zu etablieren. In diesem Jahr startet wie berichtet an der Berliner Humboldt-Universität ein neues Zentralinstitut für Islamische Theologie.

Uni musste zunächst ihre Konzeption nachbessern

Dass Paderborn ebenso wie die Berliner Neugründung zusätzlich zur Landesfinanzierung Mittel vom Bund erhält, wurde im November vergangenen Jahres bekannt. Dort existiert bereits seit 2016 ein Seminar für islamische Theologie – bislang mit einer Juniorprofessur. Hinzukommen sollen eine vom Land finanzierte Professur und weitere vom Bund geförderte. Paderborn erhielt im Herbst 2018 anders als Berlin aber noch keinen endgültigen Zuschlag vom Bundesforschungsministerium. Die Uni musste ihre Konzeption für den Ausbau zum Theologie-Institut noch nachbessern.

Jetzt hat es auch in Paderborn geklappt; am Freitag beging die Universität den Aufbau ihres Instituts für islamische Theologie mit einem Festakt. “In Universitäten und Schulen brauchen wir mehr in Deutschland ausgebildete und Deutsch sprechende islamische Religionsgelehrte”, sagte Thomas Rachel, Staatssekretär im BMBF, nach einer Mitteilung des Ministeriums. An den staatlichen Universitäten solle “die religiöse, ethnische und sprachliche Vielfalt der Muslime besser ausgebildet werden”.

Verzahnung von Islam, Christentum und Judentum

Rachel überreichte den offiziellen Zuwendungsbescheid über 2,3 Millionen Euro, teilte die Uni mit. Ein besonderes Kennzeichen des neuen Standorts solle “die enge Verzahnung der islamischen Theologien mit den christlichen Theologien und den jüdischen Studien, aber auch mit allen anderen Fächern der Fakultät für Kulturwissenschaften” sein. Vorrangiges Ziel in Paderborn sei es, Lehramtsstudiengänge für Islamische Religionslehre einzurichten.

Für die nunmehr bundesweit sieben Zentren und für die “Akademie für Wissenschaft und Gesellschaft” in Frankfurt am Main stelle das BMBF von 2011 bis 2024 insgesamt rund 52,5 Millionen Euro zur Verfügung, hieß es. Die 2017 gegründete Akademie, die auch von der Mercator-Stiftung unterstützt wird, soll die Standorte der Islam-Theologie miteinander vernetzen, gemeinsame Forschungsprojekte fördern und den Transfer in die Gesellschaft verstärken.

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