Nachdem Lutz Thieme als Präsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz zurückgetreten ist, steht nun der Nachfolger fest – zumindest bis zur Mitgliederversammlung 2020.

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MAINZ – Jochen Borchert tritt die Nachfolge von Lutz Thieme an und übernimmt kommissarisch bis zur Mitgliederversammlung 2020 den Posten des Präsidenten des Landessportbundes Rheinland-Pfalz. Der 58-jährige Polizeibeamte aus Vallendar wurde auf einer außerordentlichen Sitzung einstimmig vom LSB-Präsidium gewählt. Ulrich Becker (Vizepräsident Bildung) betreut zusätzlich das Ressort Sportentwicklung des ebenfalls zurückgetretenen Dieter Krieger.

„Ich will mich dafür einsetzen, dass wir mit einer Stimme für den Leistungssport sprechen“, sagte Borchert. Interessant ist diese Entscheidung des Präsidiums ohne Zweifel. Wahrscheinlich sogar sehr clever. Schließlich hatte Lutz Thieme nach seinem Rücktritt noch betont, an den drei Präsidenten der regionalen Sportbünde gescheitert zu sein. Dass nun weder Helmut Graf von Moltke (Rheinhessen), Monica Sauer (Rheinland) noch Elke Rottmüller (Pfalz) die Geschäfte beim LSB übernommen haben, entkräftet zumindest den intern immer mal wieder geäußerten Verdacht, dass jemand aus dem Trio selbst Ambitionen gehabt hätte. „Die regionalen Präsidenten arbeiten nicht gegen den LSB“, betonte Sauer.

Suche soll schneller anlaufen

Nebulös bleiben die Gründe für den Thieme-Rücktritt dennoch. Thieme sah das Vertrauensverhältnis zu Teilen seines Präsidiums beschädigt, nachdem eine Abstimmung zum Zeitpunkt der Ausschreibung für den Posten des Hauptgeschäftsführers gegen seinen Vorschlag ausgegangen war. „Hätte uns der ehemalige Präsident mehr mitgenommen, wäre diese Abstimmung vielleicht auch anders ausgegangen“, sagte Sauer, die in dem Votum jedoch keinen Vertrauensbruch sah.

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Thieme hatte sich dafür eingesetzt, für die Nachfolge des freigestellten Lothar Westram erst noch ein Profil zu entwickeln und die Ausschreibung noch einmal zu verschieben. Nun soll die Suche schneller anlaufen. Erst einmal wollen die LSB-Verantwortlichen aber eine AG einberufen, um das Anforderungsprofil für den neuen Hauptgeschäftsführer zu definieren. So in etwa sah auch die Idee von Thieme aus.