Wissen und Technik

Auch die Lehre an Unis soll digitaler werden

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Kommt nach dem Digitalpakt für die Schulen auch einer für die Hochschulen? Die Kultusminister machen sich auf den Weg.

Laptops sind in Hörsälen weit verbreitet, E-Learning-Angebote aber weniger.

Kaum ist der Digitalpakt für die Schulen in halbwegs trockenen Tüchern, kündigt sich ein Digitalpakt auch für die Hochschulen an. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat am Donnerstag in Berlin Empfehlungen zur Digitalisierung in der Hochschullehre verabschiedet, wie die KMK am Abend mitteilte.

Die Hochschulen werden aufgefordert, die Digitalisierung in der Lehre als strategisches Ziel zu verankern und die “organisatorischen, personellen und finanziellen Voraussetzungen” für den Ausbau digitaler Lehrangebote zu schaffen. Als Hausaufgabe der Hochschuldidaktik formulieren die Länderminister, “forschungsbasierte und praxisorientierte Angebote für die digitale Gestaltung der Lehre” zu entwickeln. Und bei der Akkreditierung von Studiengängen soll künftig sichergestellt werden, dass digitale Kompetenz in den Curricula “angemessen verankert ist”.

Bund und Länder sollen “Rahmenbedingungen” schaffen

Von einem Hochschul-Digitalpakt ist in den KMK-Empfehlungen noch nicht ausdrücklich die Rede. Es heißt aber, dass die Länder und der Bund nun die “notwendigen Rahmenbedingungen für eine zielorientierte Digitalisierung” schaffen müssten. Zu den Rahmenbedingungen würden ebenso zusätzliche Mittel für die technische Ausstattung gehören, um etwa Vorlesungen mitschneiden und digital aufbereiten zu können, wie Geld, um IT-Spezialisten und sonstige Fachkräfte für die Digitalisierung der Lehre einstellen zu können.

Dass es um digitale Formate in der Lehre an Hochschulen in Deutschland vielfach noch schlecht bestellt ist, wird seit Jahren beklagt. So hatte das Hochschulforum Digitalisierung im vergangenen Jahr kritisiert, die Hochschulen nutzten zwar die Digitalisierung „zur Modernisierung ihrer Lehrmethoden und Curricula“. Doch nach wie vor fehlten Strategien für die Lehre im digitalen Zeitalter. An den deutschen Hochschulen gelte die flächendeckende Entwicklung von Online-Vorlesungen als personell, technisch und didaktisch zu aufwendig, hieß es. Auch die Studierenden seien gegenüber Inverted-Classroom-Modellen, in denen Studieninhalte mit E-Learning-Angeboten vorbereitet werden, skeptisch.

EFI-Gutachter forderten Digitalisierungspauschale

Ende Februar hatte die Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI) Bund und Länder gemahnt, die Digitalisierung der Hochschulen vor allem in der Lehre voranzutreiben. Sie sollten die Hochschulen mit einer Digitalisierungspauschale unterstützen: Pro Studentin und Student müssten Unis und Fachhochschulen “einen bestimmten Betrag zum Ausbau und Unterhalt ihrer digitalen Infrastruktur und Anwendungen sowie zum Ausbau ihrer digitalen Lehr- und Lernangebote erhalten”, forderten die EFI-Gutachter.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sprach sich am Mittwoch für einen “Digitalpakt für die Hochschulen” aus – und für das von EFI empfohlene Modell der pro-Kopf-Finanzierung durch den Bund und die Länder. Den Finanzierungsbedarf für ein solches Programm wollte HRK-Präsident Peter-André Alt auf Nachfrage nicht beziffern.

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